Marvel Must-Have: World War Hulk

26. April 2022
2 Minuten Lesezeit

Ein weiteres Megaevent mit schlagkräftigen Bildern ist erschienen. Die Fortsetzung zu „Planet Hulk“ ist ebenso gerafft in einem Marvel Must-Have Hardcover bei Panini Comics erschienen. Der langjährige Hulk Stammautor Greg Pak hat den grünen Gamma-Helden in „World War Hulk“ abgerundet und zu einem vorzeitigen Ende geführt. Gezeichnet hat der ambivalent betrachtete John Romita Jr. Es wird brachial, existenziell und vor allem Grün!

Rache oder Gerechtigkeit

Im vorigen Handlungsstrang des „Planet Hulk“ wurde dieser auf einen fremden Planeten verbannt. Es sollte der Sicherheit der Erde dienen, denn ein „Civil War“ war gerade im Begriff auszubrechen. Auf dem Planeten angelangt, kämpfte sich Hulk bis auf den Thron und fand sogar die Liebe. Ihm wurde aber alles genommen, ausgerechnet durch die Explosion seines Raumschiffs von der Erde. Hulks Wut wuchs ins Unermessliche, und so sammelte er seine neuen Freunde und Kampfgefährten, um zur Erde zu fliegen und dort seine Rache zu üben. Er verlor alles, Frau, Kind und Planet.

Wie so manche außerirdische Bedrohung reist Hulk, Weltenbrecher oder auch Grünnarbe genannt, auf einem riesigen Raumschiff. Ja, auf dem Raumschiff wie eine Galionsfigur, allzeit bereit, „Hindernisse“ aus dem Weg zu räumen. Hulk und sein Team stellt der Stadt New York und seinen Helden ein Ultimatum. Die für das interstellare Exil verantwortlichen Helden Dr. Strange, Mister Fantastic Reed Richards, Toni „Iron Man“ Stark und Black Bolt sollen sich stellen, sonst würde die Stadt und schlussendlich die ganze Welt großen Schaden nehmen.

Innerhalb dieses vierundzwanzigstündigen Ultimatums vereinen sich alle Helden, seien sie (innerhalb der Civil War Logik) Legale oder Illegale, und evakuieren die Stadt. Hulk ist stärker und mächtiger als je zuvor. Trotzdem versucht es das innerlich zerstrittene Team der Verantwortlichen für Hulks Exil mit verschiedenen Methoden. Sie entsenden Bruce Banners Cousine und She-Hulk, sie fragen Rick Jones (bester Freund und Sidekick) und wenden sich sogar an den psychisch labilen Sentry. Es scheint jedoch nichts zu funktionieren, sodass die Konfrontation und massive Zerstörung unausweichlich sind. Es knallt, fliegt, explodiert, kollabiert und schlägt so wild um sich, dass nahezu die gesamte Manhattaner Innenstadt zerstört wird. Wie aber können sie den wildgewordenen Hulk besiegen? Wer steckt wirklich hinter der Explosion des Schiffs auf Hulks Planeten?

Thoooom! Fwaaaaph! Kathooom!

Abgesehen von der Einleitung dieses Events, dem von Al Rio, Lee Weeks und Sean Philips gezeichneten Prolog zur Geschichte, ist John Romita Jr. stilprägender Zeichner.

Seine nun schon über 30 Jahre geprägte Art und Weise zu zeichnen, stößt nicht immer auf Begeisterung. Die Figuren ähneln sich schnell, da die Gesichter nahezu gleich aussehen und die Formen sind nahezu alle eckig und recht geometrisch. Doch muss man ihm, sei er beliebt oder gehasst, eines lassen: John Romita Jr. kann Action und große Kämpfe wunderbar inszenieren. Die teils filmischen Panels rauschen nur so an einem vorbei und es saugt einen förmlich mitten ins Gefecht. Sein ihm eigener Stil sorgt dafür, dass man weg von den Figuren hin zum gesamten Eindruck eines Bildes geführt wird. Durch eine interessante Panelstruktur – in Verbindung mit dem Gezeigten – ist diese Ausgabe ein echter „Pageturner“. Es mag vielleicht auch daran liegen, dass nicht sehr viele tiefergehenden Dialoge darin zu finden sind. Dies sei aber erst mal dahingestellt.

Ebenso ansehnlich und gut umgesetzt sind die Farben und Schatten, die immens viel für die atmosphärische Wirkung bedeuten. Zwischen all den Trümmern klettert ein geschundener Hulk hervor; bedrohlich im Dunkeln und noch massiver im Licht des Geschehens. Sollte man auf der Suche sein nach einer Geschichte, in der Hulk seine gesamte Kraft entlädt, müsste man zu diesem Buch greifen. Man bekommt viel blinde Zerstörungswut von Gebäuden im mehrstelligen Milliardenbereich.

Fazit
„World War Hulk“ ist brachial und kraftvoll. Allerdings bleibt es auch genau nur dabei. Die Figuren zeigen wenig Entwicklung, die Handlung und das Mysterium um die Explosion des Schiffs sind ziemlich voraussehbar. Es ist definitiv keiner der besten Hulk-Comics, aber ein befriedigender Abschluss des interstellaren Hulks. Romita Jr. zeichnet wie immer, die Helden des Marvel-Universums tun, was sie tun müssen, und zwischen all dem bleibt nur wenig Zeit, um intelligente oder gewitzte Dialoge zu führen.
Pro
Visuell atemberaubendes Artwork, intensive Action und ein zufriedenstellender Abschluss.
Kontra
Begrenzte Charakterentwicklung, vorhersehbare Handlungselemente und spaltender Kunststil.
8.6

Lars Hünerfürst

Minimalistisch und musikalischer Comic Enthusiast - lief zu Fuß von Berlin nach Paris.

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