Miles Morales – Ultimatives Ende

14. Juli 2022
2 Minuten Lesezeit

Das Ende einer Marvel-Ära ist erreicht. Diese letzte Gesamtausgabe mit 12 Heften eines ganzen Jahres beendet die Welt von Marvel Ultimate. Der Ausgang sollte bekannt sein, denn die in „Secret Wars“ stattfindende Inkursion hat den gesamten Marvel-Kosmos aufgerüttelt. In „Miles Morales – Ultimatives Ende“ werden lose Enden vom Autor Brian Michael Bendis zusammengebunden und Vergangenes aufgearbeitet.

Im handlichen und etwas kleineren Paperbackformat erscheint diese Sammlung beim Panini Comics Imprint Panini Ink.

Die Vergangenheit holt einen immer ein

Der vorangegangene Tod von Miles Mutter ist ein durchgehendes Thema in dieser Ausgabe. Hinzukommt, dass sein Vater Jefferson Morales nach ihrem Tod verschwunden ist. Dies nicht genug, erscheinen zwei für totgeglaubte Menschen plötzlich wieder in der Stadt. Leider wird die Rückkehr etwas faul erklärt. Norman Osborn alias Green Goblin wurde jahrelang in einem geheimen Gefängnis festgehalten und konnte nun ausbrechen. Peter Parker alias Spider-Man tritt plötzlich auch wieder auf den Plan. Er wird durch die genetische Veränderung des Serums von Osborn als unsterblich erklärt. Sie liefern sich ausgiebige und spannend inszenierte Kämpfe in Peters alter Nachbarschaft. Dabei wird klar, dass die Zeit für Parker gekommen ist, Platz zu machen für den neuen Spider-Man, der den Green Goblin nahezu im Alleingang mit seinem Venom-Blast bezwingen kann.

Während der Auseinandersetzungen und Morales fehlschlagender Trauerbewältigung sind bereits zwei Verbrecher im Cyber-Spinnenkostüm in der Stadt unterwegs und rauben alte SHIELD Bestände aus. Die ehemalige Agentin Maria Hill arbeitet dieser Tage bei der New York Polizei, mit derer sie versucht, die Räuber zu stoppen.

Natürlich wäre es kein Panini Ink Titel, wenn nicht mindestens eine Teenage-Love-Story darin vorkommen würde. Miles möchte mit seiner Freundin Kate Bishop – gegen alle Proteste seines besten Freundes Ganke – seine Geheimidentität teilen. Nach seiner Offenbarung stürmt diese urplötzlich davon, denn sie steht ebenso in einem familiären Konflikt. Ihr Vater gehört zu den Hydraextremisten, die die Weltordnung stürzen wollen und definitiv nicht erfreut wären über einen nicht weißen Freund ihrer Tochter.

Im letzten großen Teil dieses Paperbacks findet Miles Konsolidierung mit seinem verschollenen Vater. Dieser erzählt ihm seine Lebensgeschichte, wozu die Arbeit für Nick Fury gehörte, und begründet damit seine abrupte Flucht nach dem Tod seiner Frau. Beim Versuch, auch Frieden mit Kate Bishop zu schließen, wird Miles entführt und unter der Leitung Dr. Dooms einigen Experimenten unterzogen. Gerade schien die Welt des Miles Morales wieder geordnet und frei von Problemen, da erscheint auch schon eine zweite Erde am Abendhimmel. Die Inkursion hat begonnen.

Der Stil

Die gesamte Ausgabe wurde vom äußerst ansehnlich zeichnenden Künstler David Marquez illustriert. Seine Bilder sind detailreich, poppig, frisch und dynamisch. Die Actionszenen funktionieren einfach fabelhaft, da sie sich fast allein zu fließenden Bewegungen beim Lesen vor dem Auge zusammenfügen. Selbst während besagter Szenen fallen die strukturgebenden Details und die überaus gelungene Kolorierung von Jason Keith und Justin Ponsor sehr positiv auf.

Ebenso hervorzuheben ist die Ausdrucksstärke der Figuren in den kleinen zarten Momenten, in den Dialogen zwischen Miles und seinem Vater Jefferson, während der Auseinandersetzung mit seinem besten Freund und selbst dann, wenn die Fäuste fliegen.

Die gesamte Ausgabe ist wegen seines durchgehenden Stils, der vorzüglichen Zeichnungen und Farbgebung rundum gelungen und eine wahre Freude für das Auge.

Fazit
„Miles Morales – Ultimatives Ende“ ist ein hervorragender Abschluss einer glanzvollen Ära des Marvel-Kosmos. Die Arbeit von Brian Michael Bendis, großartig unterstützt von David Marquez, formt ein wundervolles, wenn auch wenig innovatives Werk. Es liest sich trotz des 276 Seiten großen Umfangs rasant. Es ist ein wirklich gelungenes und in vielen Belangen schön erzähltes Ende der Figur Miles Morales des Ultimate Universums.
Pro
Überzeugender Abschluss des Marvel Ultimate Universe, aufwendiges Artwork von David Marquez, emotionale Tiefe in der Charakterentwicklung.
Kontra
Einige Handlungselemente könnten überstürzt wirken und die Auflösung bestimmter Handlungsstränge könnte als vorhersehbar empfunden werden.
10

Lars Hünerfürst

Minimalistisch und musikalischer Comic Enthusiast - lief zu Fuß von Berlin nach Paris.

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