Teen Titans Academy – Die nächste Generation (Megaband)

4. Oktober 2021
2 Minuten Lesezeit

Teenager, Highschool-Atmosphäre und Superkräfte findet man in diesem Megaband. „Teen Titans Academy“ macht alles richtig, was man von einer Geschichte dieses Genres erwarten kann.

Eine konsequente Erzählstruktur durch Tim Sheridan („Batman: The Long Halloween“) und Robbie Thompson wird über große Teile kongenial vom Zeichner Rafa Sandoval („Flash“) begleitet.

Mit ganzen 17 Heften kommt dieser bei Panini Comics veröffentlichte Megaband daher und bietet langanhaltenden Lesespaß für Neueinsteiger und Rückkehrer zu den Titans des DC-Kosmos.

Divers und bunt

Das neue Schuljahr beginnt. Die Roy-Harper Academy begrüßt die handselektierten Superwesen zum Beginn eines neuen Jahrgangs. Die Leiter Donna „Wonder Girl“ Troy und Dick „Nightwing“ Grayson begrüßen die neuen Schüler:innen mit einer Rede. Darin äußert Donna Troy eine äußerst fragliche Weltansicht. Sie bringt ihren Schüler:innen nah, dass sie die Welt nicht verändern werden und daher nur zum Erhalt des Guten kämpfen sollen. Ob diese Nachricht bis zum Ende dieses Megabandes Bestand behält, wird herauszufinden sein.

Das Team der Lehrer:innen besteht dabei aus den älteren Titans wie Beast Boy, Cyborg, Starfire, Raven und eben Donna Troy und Dick Grayson. Sie übernehmen diverse Lehrtätigkeiten und zeigen von Anfang an, dass die schiere Anzahl an neuen Schüler:innen und Absolvent:innen einfach zu groß und unübersichtlich würde. So verwundert es nicht, dass schon innerhalb weniger Seiten ein Ereignis geschieht, das sich bis zum Ende dieser abgeschlossenen Serie durchziehen wird. Der vermeintlich verstorbene Bösewicht Red X erscheint an der Schule und sorgt für Unruhe. Er verbreitet eine gegenläufige Ansicht zur Teen Titans Academy und möchte zum kritischen Denken über ihre Rollen in der Welt anregen.

Coming of Age Abenteuer

So erleben die Teen Titans diverse Abenteuer zusammen oder in kleinen Gruppen. Einige davon lassen sie auf alte Feinde der Titans treffen. Ein großer Teil der Figuren und Figurengruppen wie dem Bat-Pack erhalten über die Laufzeit der Geschichte eine detailliertere Geschichte. Highlights dabei sind der Ausflug und Kampf gegen Gorilla Grodd, dem Onkel des Teen Titans Gorilla Gregg, und die ausführlichen Untersuchungen des Bat-Packs. Letztere Geschichte zeigt exemplarisch, welche Qualitäten dieser Comic hat. Es ist einfach durchgehend unterhaltsam, getragen durch den ironischen, teilweise sarkastischen Witz, den die Figuren an den Tag legen.

Trotz der linearen Erzählweise und dem verhältnismäßig kleinen Kosmos, den die Figuren erleben, geschehen trotzdem einige Logiklücken. Manche Handlung wirkt unausgereift und unabgeschlossen. Dabei wird sich auch nicht – wie so oft – auf Verweise zu anderen Serien ausgeruht. Es bleibt manches Mal einfach ungeklärt und offen. Auch die scheinbar vermeidbaren Tode einiger Figuren scheinen doch sehr auf das recht „dümmliche“ Verhalten und Agieren einiger Charaktere zurückzuführen. Wie immer ist offene Kommunikation der Weg zur Lösung. Diesen Weg schlagen viele der Figuren nicht ein.

Ein kleines erfrischendes Highlight in diesem Band ist das Jahrbuch, das mittendrin eine Vielzahl unterschiedlicher Kurzgeschichten präsentiert.

Der Stil

Wirklich äußerst erfreulich ist, dass wenige Zeichner – und dann auch noch Rafa Sandoval – diese Reihe von Anfang bis Ende betreut und bearbeitet haben. Die durchgehend hohe Qualität der Zeichnungen, die von verschiedenen Koloristen über die ganze Reihe hinweg wundervoll inszeniert werden, schafft das schöne Gefühl der geschlossenen Geschichte. Neben Sandoval hat Steve Lieber einige Hefte illustriert, die in einem Stil erscheinen, der eher Cartoons gleicht.

Die Liste der Zeichner, die vor allem im Jahrbuch vertreten sind, ist lang. Neben Rafa Sandoval und Steve Lieber arbeiten Eduardo Pansica, Max Raynor, Bernard Chang, Marco Santucci, Darko Lafuente, Mike Norton, Tom Derenick und Brent Peeples zeichnend an den Heften. Die Liste der Koloristen ist ähnlich lang und liest sich mit Namen wie Alejandro Sanchez, Marcelo Maiolo, Dave Stewart, Alex Sinclair, Michael Atiyeh, Miquel Muerto, Ulises Arreola, Hi-Fi Design, Jeremiah Skipper, Matt Herms und Pete Pantazis ähnlich divers. Allen gelingt es, die poppigen und frischen Teen Titans passend zu zeigen. Ihre Designs und Inszenierungen sind den jeweiligen Geschichten angemessen und treffen den Kern einer jeden Figur sehr schön. Auch der von Sheridan und Thompson eingeflochtene Humor wird von den Zeichnern wunderbar unterstützt.

Fazit
„Teen Titans Academy – Die nächste Generation“ ist eine unterhaltsame und extrem umfangreiche Teenager-Highschool Story, die als abgeschlossener Megaband reichlichen Lesespaß bietet. Für interessierte Einsteiger ist diese Ausgabe empfehlenswert, da man wirklich was für sein Geld erhält und die Figuren viel Charakterisierung und Motive erhalten. Die anfänglich angedeutete Ansprache der Donny Troy wird zudem über den Zeitraum der Handlung anders betrachtet. Der Wandel, die Entwicklung, geschieht somit mehr bei den vermeintlich Erwachsenen als bei den Teenagern. Alles in allem macht die mehrstündige Lektüre recht viel Spaß und weckt die Neugier auf den Werdegang des einen oder anderen Teen Titans.
Pro
Fesselnde High-School-Atmosphäre, vielfältige Besetzung, gleichbleibende künstlerische Qualität, humorvoller Ton, geschlossenes Megaband-Format.
Kontra
Ungelöste Handlungsstränge, logische Lücken, Mangel an offener Kommunikation, gelegentlich cartoonhafter Kunststil, fragwürdiges Weltbild von Donna Troy.
9

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Über den Autor

Lars Hünerfürst

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