Blade of the Immortal 3

24. März 2021
2 Minuten Lesezeit

Hiroaki Samura ist Texter und Zeichner des Mangas „Blade of the Immortal“, der vom Cross Cult Verlag unter dem Label Manga Cult in mittlerweile drei Bänden im Handel zu finden ist.

Der Kunststoff Einschlag fällt sofort als andersartig auf, doch auch der Zeichenstil der Cover aller drei Bände locken den geneigten Samurai-Fan, sich diesen Manga zu kaufen.

Doch was ist bisher passiert und was will uns der Manga, der bereits 2017 in Japan eine Filmadaption erhielt, erzählen?

Was bisher geschah

Rin ist die weibliche Hauptfigur und eine sehr junge Frau. Sie wird ihrer Eltern durch eine extrem gewaltbereite und fanatische Bande einer sich neu bildenden Schwertschule auf grausamste Art und Weise beraubt. Von diesem Tag an schwor sie, als die letzte Überlebende der Schwertschule ihres Vaters Andenken treu, Rache an Kagehisa Anotsu, dem Kopf der Itto-Ryu Schule und Leiter der kriminellen Organisation, zu nehmen.

Manji wird eingeführt als ehemals gewaltbereiter, aber der Reue fähiger Samurai, der durch einen Fluch unsterblich gemacht wurde. „Die Würmer“ beleben ihn, den „Hundert Männer Mörder“, jedes Mal wieder oder lassen Körperteile einfach zusammenwachsen. Um seinem Fluch zu entgehen, muss er 1000 böse Menschen töten. So geschieht es, dass Rin und Manji aneinandergeraten und er kurzum beschließt, ihr zu helfen, sie ihn dazu fordert, ihr Leibwächter zu sein und ihr ein wenig beim Training helfen soll.

So haben sie sich in den vorangegangenen zwei Bänden bereits durch einige Gegner, viele abgetrennte Köpfe und Gliedmaße sowie Brutalität (auch im psychischen Sinne) durchgekämpft und stehen in diesem dritten Band nun vor der Frage des Vertrauens.

Die Themen und Handlung

„Wenn du stärker sein willst als andere verlierst du oft das, was dir am wichtigsten ist auf der Welt.“

Dies ist ein gutes Credo für diesen dritten Band, in dem die Beziehung der beiden Hauptfiguren Rin und Manji vertieft wird und auch eine weitere Figur in eine schwere Situation gerät, die von Verlust geprägt ist.

Die Eigenheiten der zwei Hauptfiguren werden in diesem Band weiter ausgebaut und die Jagd nach den Kämpfern der Itto-Ryu führt zu großen Opfern auf allen Seiten. Doch stehen die zwei vor einer grundlegenden Entscheidung. Können sie jemandem vertrauen, sich selbst oder sogar Fremden? Die Frage des moralischen Kodex und der eigenen Grenzen wird in dieser Geschichte erzählt.

Es treten offenbar Verbündete auf den Plan, die ebenfalls der Itto-Ryu Schule nach dem Leben trachten. Eine sehr zweifelhafte Gesellschaft extremster Persönlichkeiten, mit denen sie in Edo mehr oder weniger gezwungen werden zu kooperieren. Der ständig in der Perversität und Krankhaftigkeit aufgehende Shira wird deren anfänglicher Kontakt, über den sich die Verbindung weiter ausbauen soll.

Wer diesen Comic lesen will, wollte definitiv keine schwachen Nerven haben oder sich vor explizitester Gewalt scheuen. Damit wird hier nicht gespart. Aber werden sie es gemeinsam schaffen, Anotsu rechtzeitig zu finden, ohne dabei selber ins Kreuzfeuer der kampfbereiten Gruppierungen zu treten?

Der Stil

Die Zeichnungen sind allesamt schön zu betrachten, wenngleich hier viele Körperteile getrennt, viele Gewaltszenen gezeigt werden und auch oft mit psychologisch fordernden Konflikten hantiert wird.

Die Figuren sind ausreichend detailliert gestaltet, wobei die Frauen in dieser Reihe sich häufig sehr ähnlich sehen und es daher manchmal schwerfällt, die Figuren voneinander zu unterscheiden.

Die Kampfsequenzen sind super dynamisch und zeichnen sich durch große Linienführung und schnelle Wechsel aus Detail- und Totalperspektiven aus.

Auffällig ist der teilweise nicht konstante Umgang mit Tusche und Schattierungen. Einige Seiten, auch mitten in einem Dialog, sind plötzlich nur mit Bleistift gezeichnet. Das wirkt als Stilmittel auf Splashpages fantastisch und sie haben alle ihren ganz eigenen Charme. Im Verlauf eines Dialogs oder viel mehr kontextlos wirkend, ist es nicht unbedingt störend, aber man kann sich fragen, ob da einfach nachträglich schnell Seiten eingefügt wurden, die erst dem Lektor als fehlend auffielen.

Fazit
Hiroaki Samura hat bisher eine solide, wenn auch sehr explizit gewaltbereite Geschichte in „Blade of the Immortal“ präsentiert. Dieser dritte Band setzt die Reihe würdig fort. Die Zeichnungen sind super, die Dialoge haben ihre großen emotionalen Momente und die Figuren Rin und Manji entwickeln sich zu einem großartigen Figurengespann, das Hoffnung macht auf ein großes Finale und Erlösung der beiden. Zu guter Letzt, finden sich noch einige Abdrucke von Postern und Covern auf den letzten Seiten dieser dritten Ausgabe. Für Samurai-Fans, die auch gern etwas mehr als nur einen starken Helden wollen, eine definitive Empfehlung.
Pro
Coole Charaktere, starke Action, ansehnlicher Zeichenstil.
Kontra
Einige Figuren sind ähnlich im Design, kontextlose Bleistiftseiten.
8

Lars Hünerfürst

Minimalistisch und musikalischer Comic Enthusiast - lief zu Fuß von Berlin nach Paris.

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