Hologramm-Konzerte: Das Showkonzept der Zukunft?

LOS ANGELES, CA – APRIL 03: Singer Janelle Monae and a M.I.A. hologram perform during the Audi A3 Launch Event with Janelle Monae at Quixote Studios on April 3, 2014 in Los Angeles, California. (Photo by Michael Buckner/Getty Images for Audi)

“Dawn of the Dead” in der Musikwelt, so könnte man den Trend zu den Live Konzerten mit verblichenen Stars, die als Hologramme wiederbelebt werden, auch bezeichnen. Doch im Gegensatz zu den Zombies aus George A. Romeros Horrorklassiker kommen die auf wundersame Weise auferstandenen Musiklegenden nicht als angeschimmelte Untote daher, sondern sind nun wieder putzmunter singend und tanzend wie in der Blüte ihrer Karrieren auf den Konzertbühnen der Welt zu bestaunen.

Und ähnlich wie sich die Menschen in zwei Lager aufteilen, wenn es um Horrorfilme geht, bekommen die einen auch beim Thema der Hologramm-Musiker das Grausen, während andere begeistert danach verlangen und in froher Erwartung das Portemonnaie zücken.

Das Konzept ist keine Zukunftsmusik mehr

Eines steht jedoch fest, dieses Thema ist schon vor einiger Zeit Realität geworden. Bereits im Jahr 2012 konnten Fans den im Jahr 1996 gestorbenen Rapper Tupac live als Hologramm erleben. Und nicht nur in der Popmusik steigen die toten Musikgrößen aus ihren Gräbern und direkt auf die Bühne, sondern auch in der Hochkultur ist dieses Phänomen bereits angekommen. So gab sich 2018 Opernsängerin Maria Callas die holografische Ehre, allerdings in bereits deutlich besserer Qualität als die Hip Hop Größe Tupac zuvor.

Auch Heavy Metal Urgestein Ronnie James Dio gab 2016 auf dem Wacken Festival den Auftakt zu einer geplanten Holo-Tour, die nun bald Realität werden soll. Die Starqualitäten der Musiklegenden aller Genres lassen Dollarzeichen in den Augen findiger Konzertveranstalter erscheinen und so sind holografische Auftritte der Rock ’n’ Roller Roy Orbison und Buddy Holly geplant, genauso wie auch bald wieder Whitney Houston und Amy Winehouse zu sehen und zu hören sein sollen.

Weitere Kandidaten sind Elvis Presley und Frank Zappa.

Liest man diese Namen, bekommt man schnell ein Gefühl dafür, wie gespalten die Haltung zu diesem Konzept unter den Fans sein dürfte. Der Auftritt des Dio-Hologramms sorgte rund zehn Jahre nach dem Ableben des Musikers für einiges an Entrüstung und wurde von vielen Fans als “Leichenschändung” aus Kommerz-Gier empfunden. Bei Whitney Houston und Amy Winehouse, die 2012 und 2011 verstarben, dürfte diese digitale Wiederbelebung ebenfalls bei manchen Anhängern auf Ablehnung stoßen. Auch Erben der Stars legen hier häufig Ihr Veto ein.

Dass es aber für solche Konzerte dennoch einen riesigen Markt gibt, wird schnell deutlich, wenn man sich den Aufwand klarmacht, den die Produktion einer Show mit Hologramm erfordert, auch finanziell. Doch das Konzept lohnt sich und es stehen hohe Gewinne für die Macher in Aussicht. Aber wie funktionieren die lebensechten Abbilder der Stars eigentlich?

Die Funktionsweise der Hologramm-Technik

Denken wir an ein Hologramm, denken wir schnell an die Sequenzen aus berühmten Science-Fiction Filmen wie Star Wars, in dem Roboter R2D2 die flehende Prinzessin Leia ins Nichts projiziert. Ganz so funktioniert es in der Realität nicht. Aber Projektion ist genau das richtige Stichwort. Bei den Konzert-Hologrammen wird auch gebündeltes Licht eingesetzt. Die Technik geht auf den im 19. Jahrhundert entwickelten Illusionstrick Pepper’s Ghost zurück, der über einfache Spiegeltechnik funktionierte und gerne bei Zaubershows eingesetzt wurde.

Da die damaligen Lichtquellen wie Kerzen und Öllampen nicht so leistungsstark waren wie heute, erschienen die so erzeugten Abbilder eher schwach erkennbar und noch recht transparent. Daher wurden auf diese Art vorwiegend alle möglichen Gespenster und Geistererscheinungen erzeugt, womit sich der ursprüngliche Name des Effekts erklärt.

Die Spiegel sind heutzutage Metallflächen, die von modernen und leistungsstarken Projektoren angestrahlt werden und so ein dreidimensionales Bild erzeugen. Für das äußere Erscheinungsbild werden Körperdoubles digital mit Archivmaterial verschmolzen und mit bestehenden Live Audioaufnahmen synchronisiert. Auf der Bühne interagieren dann Live Musiker mit dem Hologramm.

Warum gibt es das Bedürfnis nach Wiederbelebung von Vergangenem?

Es ist ein Phänomen, viele Menschen hängen einfach sehr an einmal liebgewonnenen Dingen und Gewohnheiten. Oft wird eine bestimmte Phase des Lebens mit den Liedern der favorisierten Musiker oder bestimmten Filmen verbunden. Hört man zum Beispiel Creep von Radiohead oder schaut sich Titanic von Meisterregisseur James Cameron an, fühlt man sich in die Zeit zurückversetzt, in der man das Werk zum ersten Mal gesehen oder gehört hat. Genauso verhält es sich auch mit Spielen.

Diese nostalgischen Gefühle werden auch von den Computerspielen der Jugend getriggert. Zahlreiche Emulatoren machen es heutzutage möglich, Klassiker wie Monkey Island oder Super Mario Land wieder und wieder in Ihrem originalen simplem Look und dem damit verknüpften unvergleichlichen Charme zu erleben.

Auch beim Online Gambling ist dieser Kult zu beobachten. Obwohl es längst Automatenspiele gibt, die mit unglaublichen Grafiken und bombastischem Sound aufwarten können, greifen die Spieler immer wieder gern auf Klassiker zurück.

Allen voran das legendäre Book of Ra von Novoline. Auch wenn dieser Titel zur Zeit nicht mit echten Geldeinsätzen in Deutschland gespielt werden kann, erfreut sich das Game weiterhin großer Beliebtheit, schließlich kann man alternativ

Book of Ra kostenlos spielen ohne Anmeldung mit Freispielen. Der Titel ist einfach Kult und schwimmt somit ebenfalls auf der beschriebenen Nostalgiewelle mit. Es wird klar, dass Vergangenes großen emotionalen Wert besitzt und somit ist die Faszination und die Nachfrage nach den Hologramm-Konzerten zu erklären. Die moralische Frage steht auf einem anderen Blatt, denn so mancher Künstler, der auf diese Weise zurück ins Leben geholt wird, wäre sicherlich nicht mit einer derartigen Störung seiner Totenruhe einverstanden gewesen.

Nils Hünerfürst

Männlich - 32 Jahre alt - Mediengestalter für Bild und Ton - und Hünerfürst ist mein Nachname.

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