Nils Hünerfürst
Erneut ist Entwickler Free Lives hier auf dem Blog. Kurz nach dem Terra Nil Review durfte ich vorab in das neuste Werk vom Broforce Entwickler reinschauen. Anger Foot ist das neuste Werk und es ist ein Mix aus Hotline Miami, gepaart mit einem Controller tauglichen FPS-Shooter. Das siebenköpfige Team hat nun ein Indiegame entwickelt, welches den Spieler herausfordern möchte. Jedes Level möchte in einer Bestzeit absolviert werden und zusätzlich gibt es kleine Mini-Herausforderungen. Doch dazu später mehr.
Mobil mit dem Steam Deck
Da ich mich immer noch mit Annegret, den Kindern und dem Hund auf großer Rundreise durch die amerikanische Westküste befinde, konnte ich mein Steam Deck mobilisieren und die 6-Stunden Autofahrt von Fargo, ND nach Eau Claire, WI ziemlich gut nutzen. Die Landschaft in diesem fahr Abschnitt ist unheimlich langweilig und mir auch schon bekannt. Perfekt also um ein paar Stunden Anger Foot anzuspielen und Notizen zu machen. Das Hotel WiFi in Fargo war gnädig und erlaubte es mir, die 1.4 Gigabyte fix herunterzuladen. Danke an Cosmocover, die mir freundlicherweise einen Key zur Verfügung stellten.
Jeder ist in einer Gang
Das ist so ein bisschen die Hintergrundgeschichte von Anger Foot. Wir kämpfen uns durch Shit City und müssen uns von Gang zu Gang kämpfen. Jeder einzelne möchte nämlich die coolsten Sneaker sein eigen nennen können. Ja, richtig – wir bekriegen und zerschießen uns wegen Schuhen. Und nicht vergessen: Das Verbrechen ist in Shit City das Gesetz.
Der Grafikstil ist stark an Comics orientiert. Cel Shading ist hier definitiv ein Stil, der gut gewählt wurde. Unity dient als Engine für Anger Foot und das Entwicklerteam hatte ihre letzten Spiele auch in dieser Umgebung entwickelt. Das sie sich in dieser Engine auskennen, merkt man dann, wenn das Spiel, welches noch nicht einmal veröffentlicht ist, ohne Probleme auf dem Steam Deck läuft. Keine Abstürze und eine erstaunlich gute Performance.
Eine durchschnittliche Performance unter höchsten Grafikeinstellungen von 50 FPS war bei mir auf dem Steam Deck stets möglich. Die Entwickler waren sich sogar sehr sicher über ihre Optimierung, dass ein Steam Achievement namens Stress Test implementiert haben, das als Ziel hat, die FPS-Anzahl auf unter 20 zu drücken.
Die ersten Spielstunden
Wir beginnen das Spiel mit einem kleinen Intro und befinden uns danach vor unserem Apartment in Shit City. Glücklich erfühlt vom gerade erworbenen Sneaker laufen wir als Spieler durch einen kurzen Abschnitt, bei dem keine Zeit läuft oder Challenges vorhanden sind. Später gibt es solche kurzen Laufabschnitte immer mal wieder, um nicht nur Level an Level zu reihen. Eine ziemlich gute Idee, wie ich finde! Doch unsere Schuhsammlung wird vor unseren Augen gestohlen und wir wollen sie zurück haben! Die Jagd beginnt.
Jedes Level beginnt vor einer verschlossenen Holztür. Der Drang, sie einzutreten, ist groß und es ist auch die einzige Möglichkeit weiterzukommen. L2-Trigger gedrückt, knallt der wütende Fuß gegen die Tür und zerschmettert sie in tausend Teile. Aus Versehen haben wir gleichzeitig unseren ersten Gegner damit ausgeschaltet. Weiter geht’s. Im nächsten Raum warten mehrere Gegner und die ersten Waffen kommen zum Einsatz.
Zwar heißt das Spiel Anger Foot aber sehr schnell müssen Schusswaffen zum Einsatz kommen, um schnell reagieren zu können. Sollte man drei Treffer erleiden, ist der Lauf beendet und man darf von vorne beginnen! Level 7 war meine erste kleine Hürde und wollte erst beim 10. Versuch klappen. Danach kamen dann aber auch zwei leichte Level, die beim ersten Mal funktionierten. Hat alles geklappt, wird am jedem Ende eines Levels die Sterne verteilt. Das Level erfolgreich beenden bringt schon mal 1x Stern. Zusätzlich gibt es meist eine Speedrun Challenge für einen extra Stern und eine Level abhängie extra Aufgabe. Die Sterne werden für neue Schuhe ausgeben und diese verleihen einem extra Fähigkeiten wie zum Beispiel Slowmotion-Schuhe oder Big-Head-Schuhe.
Mit mehr Fortschritt steigt auch der Schwierigkeitsgrad. Meinen ersten von insgesamt vier Bossgegnern habe ich noch nicht einmal getroffen. Nach dem nun zwei Spielstunden vergangen sind und das Steam Deck ziemlich warm gelaufen ist, sehne ich mich nach einer normalen Maus als Eingabegerät. Die Geschwindigkeit der Level ist doch recht schnell geworden. Oft kam mir das geniale Neon White wieder ins Gedächtnis.
Etwas öde ist das Leveldesign leider auch geworden. Mittlerweile kann ich kein einziges Level mehr unterscheiden. Liegt sehr wahrscheinlich daran, dass es nur fünf verschiedene Raumdesigns gibt. Und ständig sieht man die selbe Einrichtung in den Räumen. Sollte es mal hinaus gehen, sieht man stets denselben New York ähnlichen Gassen-Stil vor den Augen. Anger Foot hat für mich leider eine Steile Talfahrt gemacht. Die Motivation nahm dann immens ab als einige Levelabschnitte auf ein präzises Springen setzten. Das dass springen sonst im Gamedesign kaum gefordert ist, sind solche Situationen meist die Kernherausforderung des gesamten Levels. Sollte man das Level bis dort perfekt schaffen und nur der Sprung nicht klappt muss dennoch alles wiederholt werden.
