Cixin Liu: Yuanyuans Blasen

26. Juni 2021
1 Minute Lesezeit

Der Splitter Verlag hat dieses Jahr eine neue 16-teilige Reihe zu veröffentlichen begonnen. Diese Werke wurden auf Grundlage des mehrfach preisgekrönten Science-Fiction Autoren Cixin Liu zu eindrucksvollen Comics aufgearbeitet. Das junge Kreativ-Team, bestehend aus der Szenaristin Valérie Mangin und dem Zeichner Steven Dupré, haben die Kurzgeschichte „Yuanyuans Blasen“ in diesem Comic adaptiert.

Die Handlung

Yuanyuan ist von klein auf begeistert von Seifenblasen. Ihre Eltern wohnen in einer neu erschaffenen Stadt ganz im Westen Chinas, der Silk Road City. Dort ist ihr Vater Bürgermeister eines untergehenden Schiffs, denn seit Jahren ist diese Region von extremsten Dürren geplagt. Yuanyuans Mutter ist eine ambitionierte Wissenschaftlerin, die mithilfe von Aufforstungsprojekten gegen die Desertifikation angehen will. Doch sie stirbt plötzlich und unerwartet.

Von da an geht Yuanyuan ihren eigenen, von Neugier getriebenen Weg. Sie wird in ihrer Heimatstadt die weltweit größte Seifenblase erschaffen und damit einen Blick in ihre Zukunft vorauswerfen. Einige Jahre später ist sie eine der erfolgreichsten Geschäftsfrauen dieser Zeit. Ihren Reichtum nutzt sie, entgegen der Bitte ihres Vaters, nicht, um ein neues Wasseraufbereitungssystem für Silk Road City zu finanzieren. Sie möchte ein Supertensid entwickeln, einen Stoff für gigantische Seifenblasen.

Zum Geburtstag ihres Vaters wird sie mit einem Flugzeug einen ersten Test dieses Supertensids durchführen – und das, wie auf dem Cover zu sehen, mit Erfolg. Doch dort endet die Geschichte nicht. Um nicht mehr zu spoilern, soll das weitere Vorgehen an dieser Stelle jedoch nicht weiter ausgeführt werden.

Der Stil

Die Zeichnungen des Steven Dupré sind frisch und gleichzeitig dystopisch atmosphärisch. Umgebungen, Gebäude und Hintergründe sind mit vielen liebevollen Details ausgestattet. Die Gesichter der Hauptfiguren sehen zwar nicht immer ganz identisch aus, das tut dem Gesamteindruck aber keinen Abbruch.

Die Darstellung der „Verwüstung“, der rauen Landschaft schafft eine wirklich bedrückende Wirkung. Kontrastreich dazu sind die funkelnden Städte, Säle und großen Gebäude, die der Zeichner minutiös detailliert und fein zu Papier gebracht hat. Man kann aber sicherlich davon ausgehen, dass dieses Werk komplett digital entstanden ist.

Denn die Seifenblasen und ihre Farbspiele sowie die Lichtreflexe in den Bildern sprechen eine klare, digital bearbeitete Bildsprache. Ganze Szenarien wirken durch ihre Mischung aus feinen strukturgebenden Schraffuren und feinen Linien wie eine gelungene Mischung aus zwei Stilen. Der Splitter Verlag hat es sich auch bei dieser Ausgabe nicht nehmen lassen, eine ausklappbare Doppelseite mit einem wundervollen Panorama zu benutzen. Ein wirklich schönes Detail, was den Druck und die Ausgabe sehr aufwertet.

Fazit
Die Geschichte des Autors Cixin Liu wirkt um einiges kindlicher und naiver als die vorangegange (vgl. „Cixin Liu: Die Wandernde Erde“). Keineswegs weniger bedrohlich scheint die Lage, in der sich die Stadt Silk Road City befindet. Nur der anhaltende spielerische Umgang mit Wissenschaft und der Versuch, seiner großen Leidenschaft etwas Positives abzugewinnen, schafft etwas Großartiges. Dieser Comic ist ein weiterer gut gelungener und solider Schritt in eine Richtung, mit der die Reihe „Cixin Liu“ große Beliebtheit bei Science-Fiction Comic Fans erreichen kann. Positiv, fantastisch und so leicht wie eine Seifenblase selbst nimmt „Yuanyuans Blasen“ die Leser:innen mit auf eine unterhaltsame Reise.
Pro
Positiv, fantastisch und so leicht wie eine Seifenblase selbst nimmt "Yuanyuans Blasen" die Leser:innen mit auf eine unterhaltsame Reise.
Kontra
Die Gesichter der Figuren wirken manchmal inkonsistent.
7

Lars Hünerfürst

Minimalistisch und musikalischer Comic Enthusiast - lief zu Fuß von Berlin nach Paris.

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