Hat jemand von Euch FAR: Lone Sails gespielt? Wenn Nein, dann unbedingt nachholen. Wenn ja, dann habt ihr es vielleicht nicht mitbekommen, aber mittlerweile, nach vier Jahren Wartezeit, kam mit FAR: Changing Tides ein zweiter Teil heraus. Optisch hat sich einiges verändert, doch noch immer müssen wir im gesamten Spiel der atmosphärischen 2D-Reise nur nach rechts laufen. Kann das ein zweites Mal Spaß machen?
Wieder 110 % Atmosphäre
Wir beginnen das Spiel mit einem kleinen rothaarigen Jungen, der in die tiefen einen See fällt, in dem die Trümmer einer Stadt liegen. In einer Welt, in der wir als Spieler nichts verstehen oder wiederkennen. Eine Welt, die schon längst aufgegeben wurde, beginnen wir die knapp dreistündige Reise und wagen unsere ersten Schritte. Entwickler Okomotive typisch geht es stets nach rechts. Das Spiel kommt mit einem winzig kleinen Tutorial daher. Jede Taste des Controllers wird einfach gedrückt und ausprobiert. Vieles ist selbsterklärend und durch das gesamte Spiel zieht sich ein Farbkonzept, welches Objekte, die zum Interagieren einladen, anzeigt.
Der erste Teil hatte noch viel mehr den Look von einer Zeichnung. Nun ist man dem 3D-Look vertrauter geworden und konnte diesen gut ausnutzen. Für eine grafische Meisterleistung, an die man sich noch in 10 Jahren zurückerinnern wird, hat es jedoch nicht gereicht. Viel zu selten kommt man in ein Staunen, meist ist man auch von der Hauptaufgabe des Spiels eingenommen, sodass die stimmige Welt, wo auch immer sie nun sein mag, gar nicht wahrnehmen kann.
Mikro-Management im Jahr 3022
In FAR: Changing Tides müssen wir als einzelner Überlebender das Boot, welches wir nach 10 Minuten Spielzeit erhalten, pflegen und versorgen. Das Segel muss gesetzt werden, ausgerichtet und auch mal repariert werden. Später kommen viele coole Module zum Boot dazu, die es erlauben, ein „U“ an vorderste Stelle hinzuzufügen. Treibstoff wird später auch benötigt und gehört dann zu den regelmäßigen Tätigkeiten. Im ersten Teil gab es ein Auto-Segel-Hybridfahrzeug, welches, wenn ich mich recht entsinne, im späteren Verlauf riesig wurde. In beiden Teilen der Serie wird man durch Hindernisse an der Weiterfahrt blockiert und muss sich erst durch ein Area zu Fuß, Rätseln und weiterzukommen.
Rätsel ohne Hindernis
Diese kleinen Knobel-Aufgaben sind aber weniger komplex als in erster Linie ersichtlich. Wenige Schalter und noch weniger Möglichkeiten. Meist muss nur schwerer Gegenstand XY an einen anderen Ort gehoben werden, damit der Energiekreis geschlossen wird und die Fabrik wieder läuft, sodass ein Tor sich öffnet und wir fortsegeln können.
Atmosphäre ist bei FAR stets an erster Stelle und dazu hilft auch der Soundtrack von Joel Schoch. Ehrlich gesagt, bleib der erste Teil nur wegen seiner musikalischen Meisterleistung in meinem Gedächtnis erhalten. Beim zweiten Teil wirkt der Soundtrack zu groß, zu entfernt. Große Töne ohne Lautstärke. Gleich einem Konzertsaal mit einem Bluetooth Lautsprecher ausgestattet. Bisher bleibt mir nur ein Song vom gesamten Soundtrack in positiver Erinnerung. 34 Tracks sind auf dem abwechslungsreichen Werk vorhanden dennoch ist keines so stark emotional wie aus Teil 1.