Persona 3 Reload – Nach 30 Tagen durchgespielt

18. Mai 2024
3 Minuten gelesen

Das sind doch glatt wieder 7 volle Jahre vergangen, seitdem ich das letzte Mal ein volles Schuljahr an einer japanischen Highschool verbracht habe und nebenbei nachts die Welt retten musste. Das war noch mit Persona 5 auf der Playstation 4. Doch fangen wir vorne an und arbeiten und langsam in Richtung des Remake Persona 3 Reload vor.

Zugeben bin ich überhaupt kein Freund von Spielen, die mehr als 30 Stunden Spielzeit einnehmen können, aber bei den Spielen der Persona-Reihe ist das etwas ganz anderes. Warum? Weil der Fortschritt ganz anders aussieht. Von Tag zu Tag leben wir als Spieler zusammen mit unseren Freunden durch ein gesamtes Schuljahr. Die Persona Spiele sind bis heute zu einer großen Menge eine textbasierte Lebenssimulation und zusätzlich liegt darunter ein rundenbasiertes RPG vergraben und irgendwie ist das ein ziemlich guter Mix aus zwei völlig unterschiedlichen Welten. Das Original Persona 3 kam 2008 exklusiv für die Playstation 2 heraus und ein simpler Grafikvergleich machte mir die Entscheidung, das Spiel nachzuholen, schlussendlich ziemlich leicht. Kurzerhand nach dem günstigsten Preis für einen Steam-Key recherchiert und somit wenigstens knapp 8 Euro gespart.

Persona 3 Reload starte bei mir zu erst auf dem Steam Deck und wurde auch dort bis zum Ende durchgespielt und dann auch wieder deinstalliert. Alle hier eingebundenen Screenshots kommen auch direkt von meinem Steam Deck. Ich beginne das Spiel im ersten von fünf auswählbaren Schwierigkeitsoptionen Peaceful. Das modernisierte Anime-Intro mit englischer Sprachausgabe glänzt für sich daher. Ganz ohne den fröhlichen Japanese-Pop Soundtrack geht es knallhart dunkel vor sich daher.

S.E.E.S. steht auf einer Pistole geschrieben, womit sich jemand in den Kopf schießen will. Aufrecht stehende Leichensärge stehen unserem namenlosen Protagonisten im Weg, aber nach kurzer Zeit dürfen wir uns endlich einen Namen geben. Ein kleiner Junge in einem Gefängnis-Pyjama redet in kryptischen Sätzen und das Licht in dem Gemeinschaftsraum wird angeschaltet. Unsere ersten Freunde Yukari und Mitsuru zeigen uns unseren Raum, in dem wir lebenn werden. Persona typisch sind wir ein Transfer-Student.

Keine 20-Minuten später sind wir schon mit unserem Alltag verheiratet. Die Gekkoukan High School erwartet uns mit einer beeindruckenden Kirschblüte und nun beginnt auch endlich der peppige Soundtrack. Immer mit dabei ist ein aktueller Marker für unsere Aufgabe, aber man sollte sich ruhig ein wenig umschauen und mit anderen Studenten reden. Da jedes Persona Spiel eine in sich geschlossene Geschichte mit sich bringt und wie ein langer Krimi ist, werde ich mich von nun an von dieser fernhalten.

Der größte Part von jedem Persona Spiel ist die Lebenssimulation. Im Unterricht müssen Fragen beantwortet werden, später werden auch Tage lange Examen geschrieben. Danach steht uns der Nachmittag frei zur Verfügung. In diesen Nachmittagen können wir Hunderte verschiedene Dinge erledigen. Freunde treffen, Essen gehen, Halbzeit in einem Café arbeiten, Spiele in der Arcadehalle spielen, einen Film im Kino schauen und vieles mehr. Jede Aktivität wirkt sich positiv auf unsere Social Stats aus. Diese machen es uns später einfach, die bösen Schatten bei Vollmondnächten zu besiegen.

Persona 3 Reload auf dem Steam Deck

Alles in Persona 3 Reload dreht sich um den Kalender. Aktivitäten können nur an bestimmten Tagen beendet werden, genauso aber auch die Hauptaufgabe, die Schatten zu bezwingen und die Welt vor dem Verderben zu retten. Im sogenannten Tartarus, ein zufallsgenerierter Turm mit mehr als 100-Ebenen, muss sich unsere Gruppe den Weg nach oben erkämpfen. Im rundenbasierten System werden Attacken ausgeführt, Schwächen von Gegnern ermittelt und Taktiken optimiert. Natürlich darf ein Levelsystem nicht fehlen. Ich habe nach ein paar Spielsessions einen Trainer angeworfen und mir einen Vorsprung gegeben, um mir das etwas langwierige Kämpfen zu verkürzen.

Das Kämpfen mit der Gruppe macht zwar Spaß und sieht gut aus, aber dennoch mochte ich den anderen Part vom Spiel lieber. Die kleinen und größeren Geschichten, die wir mit all den Bekanntschaften erleben, sind weit aus interessanter und teilweise auch echt emotional. Hier bemerkt man doch noch das Persona 3 Reload im Kern ein Spiel aus dem Jahr 2008 geblieben ist. Die sich ständig wiederholenden und monotonen Gebiete im Tartarus Turm dämpfen den Spielspaß etwas. Hier konnte gerade 5. Teil zeigen, wie man es weitaus interessanter gestaltet, ohne das man sich graut davor, wieder in die Kämpfe zu steigen.

Innige Beziehungen beim Sportkurs. Ein altes Ehepaar, das auf der Suche nach Frieden ist, um endgültig mit dem Verbleib ihres eigenen Sohnes abzuschließen. Ein zwielichtiger TV-Moderator, dem wir etwas Licht in das Leben bringen. Ein französischer Austauschstudent, der nicht weiß, wohin er gehört. Für mich waren es gerade die Geschichten, die Persona 3 Reload unvergesslich gemacht haben. Meiner Meinung nach übertrumpfen diese kleinen Geschichten auch die übergeordnete Rahmenhandlung.

Persona 3 Reload komplett auf dem Steam Deck durchgespielt
Persona 3 Reload auf dem Steam Deck
Austauschschüler in Japan
Persona 5 war der Durchbruch für Entwickler Atlus. Vom kleinen Geheimtipp zum Mainstream. Mit dem Remake des eingestaubten Playstation 2 Spiels lässt sich die Wartezeit auf den 6. Teil sehr gut überbrücken.
Pro
Herausragendes Remake
Soundtrack, Grafik und Vertonung glänzen
Kontra
Tartarus nervt nach der 100. Etage
8

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