Tebori 3

20. September 2022
1 Minute Lesezeit

Diese abschließende Ausgabe von „Tebori“ verleiht den Figuren ein angebrachtes Ende. Es ist die Geschichte eines jungen aufstrebenden Tattoo-Künstlers, der wegen seiner kriminellen Nähe zur Yakuza einen anderen Weg einschlagen wollte. Durch das Tätowieren fand er einen Weg heraus und wurde wieder hineingezogen.

Diese in Japan spielende Miniserie wurde von José Manuel Robledo und Zeichner Marical Toledano umgesetzt. Sie erscheint als Hardcover im Großformat bei Cross Cult.

Es ist aus!

Im vorigen Band lüftete sich das Geheimnis um die Freundin des Protagonisten Yoshi. Sie ist verdeckte Ermittlerin der CIA im japanischen Untergrund, um einen der wohl prestigeträchtigsten Bosse und Kunden von Yoshi festzusetzen. Der junge Tätowierer Yoshi und sein Meister Horiseijun werden vorgeladen, ihnen wird Schutz angeboten und klar gemacht, dass sie andernfalls auf sich allein gestellt wären. Keiner der beiden soll am Leben bleiben, ginge es nach Oyabun, dem Clan-Boss der Yamaguchi-Gumi hinter dem alle her sind. Doch versucht die Freundin Otsuya ihre wohl wahrhaftigen Gefühle nicht zu unterdrücken und will ihrem Freund Yoshi helfen. Dieser hat sich bereits versteckt.

Für seinen Meister und Chef des Tattoo-Studios war dies keine Option. Er wählte den Weg der Ehre und verließ sich auf das Versprechen unter Ehrenleuten, dass sein Schüler frei von Schuld gesprochen und am Leben bleiben würde. Dafür musste dieser das Ritual Seppuku begehen und wurde Tage später gefunden.

Während sich Yoshi in einer Garage versteckt, erscheint ihm eine Sagengestalt, die schon zuvor eine Rolle innerhalb der Geschichte spielte. Der Rabe Shura mit seinen leuchtend roten Augen erscheint ihm und berichtet von einer eintretenden Katastrophe. Außerdem gibt er dem jungen Mann klar zu verstehen, dass dieser für seine eigenen Handlungen verantwortlich sei.

Beim Versuch, dem Land zu entfliehen, gelingt es dem Yakuza Boss Oyabun, den fliehenden Yoshi zu ergreifen. Es steht ein Showdown katastrophalen Ausmaßes bevor.

Der Stil

Wie bereits in den vorigen Rezensionen zu „Tebori“ besprochen, ist der Stil sehr digital und glatt in seiner Optik. Die glatten Outlines, die Kolorierung und die fließenden Abstufungen desselben Farbtons ergeben einen sehr sauberen, fast schon sterilen Look.

Die Figuren hingegen, dargestellt in klaren Gesten, Positionierungen im Raum und ihren ausdrucksstarken Gesichtsausdrücken, haben einiges an Wirkmacht.

Gerade wegen der digitalen Methodik ergibt sich ein besonders klares und teilweise detailliertes Gesamtbild. Die Tätowierungen, die Details an Gegenständen und der Szenerie sind daher auch umfassend präzise dargestellt.

Fazit
Im Finale von „Tebori“ finden die Akteure ein befriedigendes Ende. Es ist vielleicht nicht unbedingt die erste Wahl, wenn es um Yakuza bezogene Geschichten geht, aber sie ist ein grundsolides Drama in drei Akten. Die unterschwellige Mythologie und das Flair für die Unterwelt Japans wird authentisch abgelichtet. „Tebori“ kann eines sehr gut: Den Wunsch vom Aufstieg durch Fähigkeiten (Tätowieren) mit den durch Mystik und Kultur gesetzten Grenzen zu verbinden.
Pro
Befriedigender Abschluss der Serie mit einer Mischung aus Yakuza-Drama, subtiler Mythologie und authentischer Darstellung der japanischen Unterwelt. Präzise und ausdrucksstarke digitale Kunst verbessert das Geschichtenerzählen.
Kontra
Der digitale und ausgefeilte visuelle Stil mag auf manche Leser steril wirken und die Geschichte ist zwar solide, sticht aber im Yakuza-Genre möglicherweise nicht heraus.
10

Lars Hünerfürst

Minimalistisch und musikalischer Comic Enthusiast - lief zu Fuß von Berlin nach Paris.

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